Halle (Saale) Umland Rückwanderer

Unser Gedenkbuch für die Toten des Holocaust in Halle

Gedenkbuch Halle


Datensatz drucken
Name: Bacher 
Bild zum Datensatz:
Bertha Bacher

Kommentar:
Gedenkstätte Terezin
Anschlussbahn Bohucovice
(privat 2007)
Gedenkstätte Terezin
Anschlussbahn Bohucovice
(privat 2007)
Vorname: Bertha 
Geburtstag: 20.08.1863 
Geburtsort: Magdeburg 
Privatadresse: Richard-Wagner-Str. 11[1] 
letzte Adresse: Altersheim Boelckestr. 24 seit 26.05.1941[2] 
Beruf: Privata[3] 
Verwandtschaft: Eltern:
Julius Bacher, Kaufmann (1833-1891), Gründer eines Trikotatengeschäftes, Leipziger Str. 102;
Caroline Bacher geb. Hirschfeld (09.10.1836-14.08.1930 Halle), beider Grabstätten: jüdischer Friedhof, Humboldtstr. 52
Schwester:
Else Hemmerdingen
Nichte:
Lieselotte Wartenberg geb. Bacher, Emigration: Frankreich, Deportation nach Auschwitz; deren Ehemann: Werner Wartenberg, Schicksal unbekannt
Sohn:
Walter Wartenberg, mit der Mutter nach Frankreich, Deportation und Tod im KZ 
weitere Lebensdaten: Das 1910/11 neuerbaute Warenhaus hatte sich bald zu einem florierenden Trikotagen- und Sportartikelgeschäft[4] entwickelt, organisiert als Kommanditgesellschaft (KG).
1931 waren Bertha Bacher, Walter Bachers Ehefrau Else geb. Bick, Arthur Fischer und Werner Wartenberg Gesellschafter.[5] Infolge des NS-Boykotts zum 01.04.1933 wurde das Geschäft aufgegeben. Danach zogen die Familien Bacher und Wartenberg nach Berlin. Zunächst wurde das Geschäftshaus von einem anderen jüdischen Inhaber als
Lebensmittel-, Haushalts- und Emaillewaren-Haus fortgeführt, bis es 1938 nach der "Arisierung" (Enteignung) durch den Kaufmann K. Möller übernommen wurde. Für Bertha Bacher ist "[...] aktenkundig [...] der Verlust von 251974,00 RM barem Geldvermögen."[6] Er setzt sich zusammen aus der nach dem NS-Reichspogrom vom
09.11.1938 den deutschen Juden auferlegten "Sühneleistung", der Übergabe ihres verbliebenen Vermögens sowie der sogenannten Auswandererhilfe an den NS-Treuhänder und der Zwangseinzahlung in das Sonderkonto "H" zur Aufnahme ins jüdische Altersheim.[7]
Bertha Bacher wurde am 19.09.1942 aus Halle deportiert.[8] Sie kam im Transport Leipzig XVI/1 am 20.09.1942 in das Ghetto Theresienstadt.[9]
Noch am 8.7.1942 musste sie 23.000 RM auf das Konto des Insassensonderkontos Altersheim Halle einzahlen.[10] 
Todesort: Ghetto Theresienstadt 
Todesdatum: 12.01.1943[11] 
Quelle(n): [1] HA 37
[2] FS S.216
[3] vgl. Anm. 1
[4] Frank, M., und Reinhart, A. (2000): Das Kaufhaus Bacher
[5] Schwab, Max: E-Mail v.17.12.2007: Anmerkungen zur Familie Bacher – Wartenberg
[6] ebd.
[7] vgl. ebd.
[8] Tl 19.09.1942
[9] TG S. 708
[10] AJH (13. Juli 1943) RVDJD
[11] vgl. Anm. 9 
letztes Update: 20.03.2010 15:47:52 

Logo der Stadt Halle (Saale)
© Volkhard Winkelmann und ehemaliges Schülerprojekt "Juden in Halle" (1993-2003) des Südstadt-Gymnasiums Halle      © Online-Präsentation: Christina & Steffen P.
Letzte Projekt Aktualisierung: 10.06.2018   Anzahl der Datensätze: 434   technischer Stand: 2024-02